Auf dem Foto (v. l. n. r.): Übergabe des Präsents als Dank für den informativen Vortrag – Thorsten Brändle und Obermeister Daniel Wessels. KI in der Werkstattpraxis – Fachvortrag von Thorsten Brändle
Im Rahmen der Herbstversammlung im Haus des Handwerks in Meppen präsentierte Thorsten Brändle, Technischer Leiter des Landesinnungsverbands Niedersachsen-Bremen, einen umfassenden Einblick in die aktuellen Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Werkstatt- und Servicealltag. Sein Vortrag zeigte eindrucksvoll, wie digitale Assistenten, automatisierte Auswertungen und intelligente Systeme heute bereits zahlreiche Prozesse unterstützen können – von der Diagnose über die Organisation bis hin zur Kundenkommunikation.
Ein Schwerpunkt lag auf den rechtlichen Anforderungen, die beim Einsatz von KI im Betrieb zu beachten sind. Brändle erläuterte anschaulich, welche Bedeutung Datenschutz, Urheberrecht und Haftungsfragen haben und welche Vorgaben der EU AI Act für Werkstätten mit sich bringt. Dabei wurde deutlich: Trotz moderner Technologien bleibt die Verantwortung für Entscheidungen immer beim Menschen.
Ebenso stellte Brändle zahlreiche praktische Anwendungsbeispiele vor, die den Werkstattalltag spürbar erleichtern. Dazu zählen KI-gestützte Diagnose und Schadensanalyse, automatische Teileerkennung und Bedarfsvorhersagen im Teiledienst sowie intelligente Terminplanung, die Kapazitäten, Dringlichkeiten und Mitarbeiterverfügbarkeit berücksichtigt. Auch im Büroalltag und in der Kundenkommunikation kann KI unterstützen – etwa bei Texten, Angeboten, Social-Media-Beiträgen oder der Erstellung von Schulungsunterlagen. Im Fahrzeugverkauf sorgen simulierte Kundengespräche oder automatisch generierte Exposés für zusätzliche Entlastung.
Besonders zukunftsweisend sind die Möglichkeiten betriebsinterner GPT-Modelle: Durch das Einbinden eigener Checklisten, Vorgaben oder Abläufe lassen sich individuelle Assistenten schaffen, die Mitarbeitende im Tagesgeschäft gezielt unterstützen und Wissen schnell verfügbar machen.
Zum Abschluss betonte Brändle, dass KI ein starker Partner im Betrieb sein kann – sie ersetzt jedoch nicht die Erfahrung, Intuition und Fachkompetenz der Menschen, sondern ermöglicht effizientere Abläufe und mehr Zeit für die qualifizierte Arbeit am Kundenfahrzeug.